Rotkehlanolis - Anolis carolinensis

Verbreitung: Südosten der USA: Vom südöstlichen Teil Virginias über Florida bis nach Texas und dem südöstlichen Teil Oklahomas. Teilweise wohl sogar verschleppt nach Hawaii und Japan.

USA Karte

Lebensraum: Rotkehlanolis leben auf kleinen Bäumen, Büschen, Sträuchern, Mauern, Zäunen, bis in eine Höhe von ca. 4 - 5 m, in Buschland, Kulturlandschaften, teilweise in der Nähe von menschlichen Siedlungen.

Größe: Männchen haben eine Gesamtlänge von bis zu 22 cm, Kopf-Rumpf-Länge: bis zu 8 cm. Weibchen haben eine Gesamtlänge von bis zu 18 cm, Kopf-Rumpf-Länge: bis zu 6 cm.

Nahrung: Insekten, Fliegen, Fliegenmaden, Heimchen, Grillen, Wiesenplankton, Schaben, Spinnentiere, Wachsmotten, Wachsmade, Mehlwürmer, Schwarzkäferlarven und was sonst noch alles kreucht und fleucht und von der größe angemessen ist. Teilweise wird von manchen Tieren auch Obst wie Bananen oder Früchtebrei angenommen. Meine Tiere halten allerdings gar nichts davon. Von Zeit zu Zeit (bei jeder 2.- 3. Fütterung) sollten die Futtertiere mit Vitaminpulver und geriebenem Sepia bestäubt werden.

Klimadiagramm: Klimadaten von 2000- 2006 aus Miami/ Florida. Bitte beachten sie dass diese Werte das Klima dieser Stadt wiedergeben und nicht das Klima des gesamten Verbreitungsgebiets der Rotkehlanolis.

Monat Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sept Okt Nov Dez
Temperatur
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24
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Höchsttemp. (Tag)
24
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30
31
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33
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30
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Tiefsttemp. (Nacht)
15
18
19
20
23
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26
26
25
23
20
18
Niederschlag (mm)
17
42
56
58
151
253
173
177
246
164
54
53

Haltung im Terrarium: Feuchtterrarium welches meiner Meinung nach, für ein Pärchen, nicht unter 50 x 40 x 60 cm sein sollte. Zur besseren Entfaltung der interessanten Verhaltensweisen und bei einem höheren Besatz ist ein größeres Terrarium unbedingt notwendig. Als Klettermöglichkeiten bieten sich Äste, Kork und Pflanzen an, welche in verschiedenen Höhen und Ebenen angebracht werden sollten, um mehr Klettermöglichkeiten zu haben und so den Tieren eine größeren "Lauffläche" zu bieten. Zur Bepflanzung eignen sich verschiedene Efeuarten, Philodendren, Aronstabgewächse, Bromelien, Orchideen und natürlich auch künstliche Pflanzen. Durch den Einsatz von echten Pflanzen wirkt das Terrarium nicht nur natürlicher, sondern sie bieten den Tieren auch Sichtschutz, zusätzliche Klettermöglichkeiten und vor allem dienen sie der Erhaltung der Luftfeuchtigkeit. Als Rückwand im Terrarium kann Xaxim, Kork in den verschiedenstens Variationen oder ähnliches verwendet werden. Als Bodengrund eignet sich Blumenerde, Rindenmulch, Torf, Terrarienhumus,....

Anolisterrarium1Anolisterrarium2

Anolis sind sehr lichtbedürftige Tiere und brauchen ein hell beleuchtetes Terrarium. Sehr gut geeignet sind hierfür HQI beziehungsweise die Weiterentwicklung hiervon HCI- Strahler. Diese Strahler gibt es mit verschiedenen Leistungen (35W, 70W, 150W,..). Eine gute Alternative zu diesen Strahlern sind T5- Leuchtstoffröhren, diese sind von der Lichtausbeute besser als die normalen Leuchtstoffröhren (T8). Der Vorteil bei T8- Leuchtstoffröhren ist, dass man die Röhren durch UV-Röhren aus dem Terrarienfachhandel ersetzen kann, was den Tieren sehr zu gute kommt. Wichtig zu beachten ist hier, dass diese UV- Röhre innen angebracht werden muss, da UV Glas nciht durchdringen kann. Alternativen zu diesen UV- Röhren sind die Osram VitaLux und die Powersun. Im Gegensatz zu UV- Röhren und zur Powersun, darf die VitaLux nicht ständig an sein, da sie zu stark ist. Ich bestrahle meine Tiere mit der VitaLux alle 2-3 Tage für cirka 20 Minuten. Außerdem sollten im Terrarium ausreichend Spots zum Erzeugen der Wärme vorhanden sein. Man kann hierfür die gewöhnlichen Spots aus dem Baumarkt verwenden. Die Temperaturen sollten tagsüber 26 - 30°C betragen, wobei sie an Sonnenplätzen bis zu 36°C betragen sollte. Am besten ist es, wenn man verschiedenen Temperaturbereiche im Terrarium schafft, so können sich die Tiere ihre bevorzugte Temperatur aussuchen. Nachts, wenn die Lampen aus sind, sollte die Temperatur auf 17 - 22°C abfallen. Die Luftfeuchtigkeit von 50 - 70% wird durch Pflanzen, tägliches Sprühen und eventuell einem Wasserfall, Teich, ... erreicht. Das Sprühen ist sehr wichtig, weil die Tiere mit den Tropfen ihren Wasserhaushalt decken und die Tropfen auflecken. Von Zeit zu Zeit kann man dem Wasser Multivitaminpräparate beimischen oder man gibt das Präparat durch das Bestäuben der Futtertiere. Aufgrund der erhöhten Fortpflanzungsbereitschaft durch eine 2- 3 monatige Winterruhe empfohlen. Während der Winterruhe liegt die Tagestemperatur bei 18 - 22°C und die Nachttemperatur bei 12 - 18°C. Eingeleitet wird die Winterruhe indem man langsam die Futtergabe, Temperatur und Beleuchtungsdauer reduziert, bis die Beleuchtung nur noch 8 Stunden am Tag an ist. Die Spots können während der Winterruhe sofern es nicht zu kalt wird ganz ausbleiben. Es ist wichtig zu Beobachten, dass die Tiere während der Winterruhe nicht zu sehr abmagern. Sollte dies der Fall sein, muss sie sofort abgebrochen werden. Ich führe bei meinen Tieren nur eine Winterruhe durch, wenn sie wohl genährt und gesund sind. Bei Jungtieren, die die Geschlechtsreife noch nicht erreicht haben, verzichte ich auf eine Winterruhe. Beendet wird die Winterruhe, indem ich langsam die Beleuchtung und damit auch die Temperatur wieder hochfahre, bis die Anolis wieder ihre 13 Stunden Licht am Tag haben.

Fortpflanzung: Nach der Winterruhe kann man relativ schnell beobachten, wie das Männchen sich dem Weibchen mit aufgespreizter Kehlfahne und unter heftigem Kopfnicken nähert. Das Weibchen antworte mit Kopfnicken zurück, dass sie bereit ist. Das Männchen beißt das Weibchen in den Nacken und es kommt zum Paarungsakt, welcher bereits nach wenigen Minuten wieder beendet ist.

Paarung Anolis1Paarung Anolis2

Das Weibchen benötigt jetzt zur Produktion der Eier eine erhöhte Menge an Calcium (geriebenens Sepia o.ä.). Außerdem braucht sie Wärme, Ruhe und gutes Futter. Das Weibchen kann einmal befruchtet die ganze Brutperiode (4 - 6 Monate) über Eier legen, da sie die Samen des Männchens speichern kann. Ich sehe bei meinen Weibchen immer sehr gut das sie trächtig sind, da sie dann an Umfang zunehmen und ich die Rundung des Ei´s an ihrem Bauch erkennen kann. Die 1 - 2 gelegten Eier (meine Erfahrung ist, dass die Weibchen immer nur ein Ei legen) schlüpfen je nach Temperatur nach 40 - 60 Tagen. Die Eier können entweder in einem Inkubator bei 28 - 30°C oder im Terrarium gezeitigt werden. Bei mir hat sich das Belassen im Terrarium bewährt. Sollten die Eier in einen Inkubator überführt werden ist unbedingt darauf zu achten, dass die Eier nicht gedreht werden. Die geschlüpften Jungtiere messen 4 - 7 cm wobei sie sehr schnell wachsen und nach 8 - 12 Monaten bereits geschlechtsreif sind. Zeitigt man die Eier im Terrarium , sollte man sie wenn sie geschlüpt sind schnell von den Adulten trennen, da sie den Jungtieren nachstellen und sie auch fressen können. Die kleinen werden in entsprechend kleinen Terrarien unter den selben Bedingungen wie die Adulten aufgezogen. Als Futter eignet sich alles was klein genug ist, so zum Beispiel Mikroheimchen, Drosophila, ... und das in großen Mengen. Sehr wichtig ist die Gabe von Multivitaminpräparaten.

Anolis EiNZ Anolis

Verhalten: Rotkehlanolis sind sehr flinke Tiere, die bei Gefahr schnell die Flucht ergreifen und sich verstecken. Nach gewisser Zeit und der Eingewöhnungsphase können sie aber sehr zutraulich werden und fressen sogar aus der Hand des Pflegers. Sie sind sehr gute Kletterer denen es keine Probleme macht sogar auf Glas umher zu klettern. Auf dem Weg von einem Eck zum anderen springen sie sehr geschickt von Ast zu Ast. Früher wurden Rotkehlanolis oft "Amerikanisches Chamäleon" genannt, weil sie die Fähigkeit besitzen ihre Farbe, zwischen grün und braun, zu wechseln. Inzwischen ist bekannt, dass die Farbe eine Aussage über den Gemütszustand der Tiere gibt. Bei Wohlbefinden sind die Tiere grün oder hellbraun gefärbt. Ist das Tier dunkelbraun, ist ihm entweder kalt. sie sind gestresst oder falls es ein Männchen ist, ist es erregt. Ist ein Tier ständig dunkelbraun ist es wahrscheinlich krank und man sollte einen Tierarzt aufsuchen. Meine Erfahrung zeigt, dass Nachts eigentlich immer alle Tiere grün sind, während tagsüber die Weibchen meist hellbraun und seltener als die Männchen grün sind. Die Männchen zeigen sich meist den ganzen Tag über in ihrer grünen Färbung.

Anolsi Männchen