Bartagame - Pogona vitticeps

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Verbreitung: Australien. Binnenland des Ostens bis zur östlichen Hälfte Südaustraliens

Lebensraum: Trocken, felsige Halbwüste. Bartagamen sind Bodenbewohner und suchen Schutz vor dem Wetter oder Fressfeinden in Erdlöchern oder Felsspalten. Aber auch die Eukalyptuswälder in Australien besiedeln sie.
Obwohl sie keine Baumbewohner sind, können Bartagamen hervorragend klettern, hauptsächlich um sich dort zu sonnen.

Größe: Die Bartagame kann bis zu 60cm groß werden, wobei sie in der Terrarienhaltung höchstens eine Größe von 50cm erreichen. Die reine Kopf-Rumpf-Länge beträgt 25cm. Was zeigt das der Schwanz gut die Hälfte der Größe einnimmt. Die Länge allein sagt nichts über die Massigkeit des Körpers aus. Ein ausgewachsenes Männchen ist meist größer als eine Männerhand!

Erscheinungsbild: Die Bartagamen gibt es in einigen unterschiedlichen Arten, die alle nah miteinander Verwandt sind. In der Terrarienhaltung wird aber die Streifenköpfige Bartagame (Pogona vitticeps) bevorzugt. Den Namen verdank die Bartagame ihrem "Bart", ein Hautsack, unter Kopf und Kinn. Diesen kann die Bartagame aufblähen, die spitzen aber weichen Stachel, stehen dann ab. Die Bartagame sieht dann aus als hätte sie ein "Bart".
Der Bart wird für unterschiedliche Situationen benutzt, wie für die Drohung, die Verteidigung des eigenen Territoriums oder in der Fotpflanzungszeit. Wenn die Agame sehr aufgeregt ist, bei der Verteidigung und im Zusammenhang mit der Paarung, färbt sich der Bart dunkel, fast schwarz. Wo durch die Agame recht bedrohlich wirkt.
Der Körper ist eher flach, fast scheibenförmig und kräftig. Die Beine sind stämmig, wirken aber gegenüber dem großen Körper, kurz und dünn, an denen die Bartagame je fünf Zehen hat. An jedem Zeh hat sie eine Kralle die ihr hilft auf Bäumen oder rauen Wänden zu klettern. Aber auch um die Beute fest zu halten. Dem Weibchen ermöglichen sie das graben einer Höhle für die Eier.
Die Körperform hat auch einen guten Zweck, was recht clever ist für ein Wüstenreptil! Wenn es regnet oder bei Morgentau, macht sich die Agame ganz breit und hebt den hinteren Teil ihres Körpers, so dass Wasser zum tiefer liegenden Kopf rinnt. Wo die Agame das Wasser dann von der Schnauze leckt. Der breite Körper hat auch den Vorteil, dass er sich schneller aufwärmt. Sonnt sich die Agame, nimmt der breite Körper mehr wärme auf.
An den Flanken sitzen verschieden große Stacheln, die viel härter und schärfer aussehen als sie tatsächlich sind. Den Vorteil der Stacheln ist, dass sie auf Fressfeinde bedrohlich wirken.
Der Kopf ist fast dreieckig, der zum Maul rund zuläuft. Das Maul ist sehr breit, die Ohren, sind gut sichtbar und nicht mit Schuppen bedeckt. Die Augen sitzen seitlich am Kopf, sie wirken im Vergleich zum Kopf recht klein. Und dennoch sind sie hellwach, aufmerksam und immer sehr interessiert! Sie sind von schützenden Schuppen und Knochen umgeben.
Die Agame besitzt verschiedene Zähne die sie unterschiedlich einsetzt. Mit der dicken klebrigen Zunge bring die Agame ihre Nahrung zum Maul. Mit den Vorderzähnen ergreift sie die Beute und hält sie fest. Die hinteren Zähne schneiden und zermahlen die Nahrung. Das ermöglicht der Agame alles zu fressen was gerade verfügbar ist und ihr ein Vorteil zum Überleben.
Die Haut ist wie bei Schlangen, mit Schuppen bedeckt. Wobei die, der Agame in der Größe und Struktur variieren. Jede Schuppe ist ein Stück verdickte Haut die Keratin enthält. Ein festes Protein woraus zum Beispiel auch unsere Fingernägel bestehen.
Die Farbe ist recht verschieden bei Agamen, die meisten Agamen haben dunkle Zeichnungen auf heller Grundfarbe wie Weiß, Grau, Beige bis Braun. Die in der Natur lebenden Agamen sind eher dem Sand oder Felsen angepasst, was ihnen Schutz gibt, man findet sie in Orange-, Gold- und Rottönen.

Paarung und Fortpflanzung: In der Paarungszeit, wenn das Männchen in die Fortpflanzungsstimmung kommt, verhält er sich oft wie ein Macho, stellt sich auf die Zehen und versucht größer zu erscheinen. In der Zeit beobachtet man das Männchen viel öfters beim Kopfnicken. Er versucht mit diesem Verhalten, dem Weibchen zu imponieren. Auch erscheint er in seiner Farbe, satter und kräftiger.
Ist auch das Weibchen in Paarungsstimmung, wird es still stehen, wenn "er" sich ihr nähert. Das Männchen beginnt das Weibchen am ganzen Körper zu lecken, vor allem am Kopf und Hals.
Dabei vergisst er aber nicht, immer wieder heftig mit dem Kopf zu nicken, sich groß zu machen und seinen Bart zu spreizen, um dem Weibchen zu zeigen, was er doch für eine gut aussehende Bartagame ist!
Lässt sich das Weibchen von seinem Balzverhalten beeindrucken, packt er sie am Nacken. Oft ist er sehr grob dabei und es kann schon mal zu Verletzungen kommen. Besonders dann, wenn sich das Weibchen dagegen wehrt.
Hat er sie erstmal, und sie hebt bereitwillig den Schwanz an, kann er die Paarung vollziehen.
Nach der Paarung läuft das Weibchen üblicherweise sehr schnell weg.
Ein Bartagamenmännchen, gibt sich aber nie mit einmal zufrieden. So oft es geht, stellt er dem Weibchen nach. Lässt das Weibchen es zu, kommt es zwei- bis dreimal am Tag zum Paarungsspiel. Die Tragzeit beträgt 4-5Wochen, in der Zeit nimmt das Weibchen an Umfang zu, sie wird auch zum Ende hin, weniger Nahrung zu sich nehmen.
Man sollte aber drauf achten das sie ab und zu was frisst, wie z.B. ihr Lieblingsfressen, immer frisches Wasser zur Verfügung steht und sie die Möglichkeit hat Wärme zu tanken.
Wenn es an der Zeit ist, fängt sie an zu graben, oft schon Tage vor der Eiablage macht sie Probe- grabungen. Man sollte ihr die Zeit lassen. Ist sie soweit, legt sie im Schnitt 20-25Eier.
In der Natur, entfernt sie sich weit von dem Gelege, im Terrarium aber hat sie ja nicht die Möglichkeit, also sollte man die Eier sofort aus dem Terrarium entfernen um sie dann gegebenenfalls zu Inkubieren. Denn auch die Agame macht vor den eigenen Jungetieren kein halt, sie sieht sie nur noch als Nahrung.

Haltung im Terrarium: Ein geräumiges Wüstenterrarium sollte man seiner Agame schon bieten, bei einer Länge von 150cm, einer Breite von 80cm und einer Höhe von 60cm lässt es sich für ein Paar Bartagamen schon gut leben. Für ausgewachsene Tiere, ein Männchen und 2-3 Weibchen sind 200cm Länge optimal.
Der Bodengrund besteht aus Sand. Ich habe in meinem Terrarium Papageiensand, er enthält neben denn verschiedene Mineralien, auch Sepiaschale. Für die Eiablage ist aber der rote Sand am besten, da er gut feucht bleibt und sich zum Graben gut eignet.
Schiefer- oder Sandsteinplatten, eignen sich gut als Wärmeplatz oder auch als Versteckmöglichkeit. Was ich bei meinen Bartagamen immer wieder beobachte, dass sie sich unter den Steinen durch graben oder sich dort drunter verstecken. Eine Sandsteinplatte hab ich direkt unter der Lampe platziert, die Agamen liegen gerne darauf um sich auf zu wärmen.
Auch sollten Äste in verschiedenen Größen nicht fehlen auf denen die Agamen klettern können.
Ja und Pflanzen "man muss es einfach mal versuchen" sie werden nicht überleben! Ich steh mit der Erfahrung nicht allein, egal was man für Pflanzen in das Terrarium pflanzt, in kürzester Zeit haben die Agamen sie zerlegt! Ich habe es jetzt aufgegeben immer wieder neue zu kaufen. Oder man nimmt Kunstpflanzen aber auch die werden sie versuchen zu fressen :-)
Beleuchtung: Bartagamen sind wahre Sonnenanbeter und brauchen ein sehr helles Terrarium. Um genügend Helligkeit zu bekommen nimmt man am besten HQI- bzw. HCI- Strahler mit NDL oder D- Brennern. Diese sind sehr hell und haben ein sehr gutes Farbspektrum. Eine weitere Möglicheit sind Leuchtstofflampen. Um die nötige Wärme zu bekommen nimmt man einige Spots zum Beispiel aus dem Baumarkt. Auch sollte UV Licht nicht fehlen, hierzu nimmt man eine Osram VitaLux oder eine PowerSun. Leuchtstoffröhren halt ich für die UV- Versorgung von Bartagamen für nicht geeignet, da sie nur sehr wenig UV abgeben.
Temperatur und Feuchtigkeit: Die Temperatur sollte verschiedene Zonen haben, von kühleren Stellen bis wärmere (ca. 27°C bis 35°C) und auf dem Sonnenplatz können es 45°C sein. So kann sich die Agamen selber aussuchen wie warm sie es haben möchte.
Die Luftfeuchtigkeit braucht nicht so hoch zu sein, etwa bei 30% (aber nicht weniger), was man durch gelegentliches sprühen erreicht.

Klimadiagramm: Klimadaten von der Stadt Alice Springs.

Monat

Jan

Feb

Mrz

Apr

Mai

Jun

Jul

Aug

Sept

Okt

Nov

Dez

Temperatur

30

29

26

21

17

13

13

15

20

24

27

29

Höchsttemp. (Tag)

36

35

32

28

23

19

20

23

27

31

33

35

Tiefsttemp. (Nacht)

24

23

19

15

10

6

6

8

13

17

20

22

Niederschlag (mm)

41

49

52

48

54

60

54

43

34

39

45

49


Ernährung: Junge Bartagamen sollten täglich gefüttert werden, wobei sich Jungtiere noch überwiegend von Lebendfutter ernähren. Meinen beiden habe ich als sie noch kleiner waren, täglich Heimchen gegeben, jetzt wo sie einige Monate alt sind bekommen sie große Heimchen, Grillen und Heuschrecken aber nur noch alle zwei bis drei Tage. Die Futtertiere bestäube ich mit Vitaminen für Reptilien.
Ausgewachsene Bartagamen fressen schon mal Babymäuse. Kräuter, Salatgurken, Feldsalat, Rokula, Tomaten, Äpfel, Brombeeren,... aber am aller liebsten mögen sie Erdbeeren!
Aber gerade was die Ernährung betrifft, sollte jeder seine eigene Erfahrung machen und herausfinden was seine Agame am liebsten mag.

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