Großer Madagaskar Taggecko -

Phelsuma madagascariensis grandis

Verbreitung: Nördliches Madagaskar einschließlich aller vorgelagerten Inseln. Einige wenige P. m. grandis leben auf Mauritius.

USA Karte

Lebensraum:Feucht warme Gebiete, auf Bäumen.

Größe: In der Natur kann der Phelsuma mad. grandis bis zu 30cm groß werden, in Gefangenschaft bleiben sie eher kleiner. Die Männchen erreichen eine Größe von ca. 25-27cm und die Weibchen werden ca. 21-24cm groß. Das ausgewachsene Männchen kann ein Gewicht von 50g erreichen und die Weibchen etwa 30g.

Erscheinungsbild: Die Grundfarbe des Phelsuma mad. Grandis ist ein leuchtendes Grün. Die meisten Phelsuma mad. Grandis haben kräftig rote Zeichnungen (Punkte oder Streifen), es gibt aber auch welche die ganz grün sind. Aber egal ob grün oder mit roter Zeichnung, den roten Streifen von den Augen bis zur Nase, haben sie alle. Der Bauch ist weiß bis hell gelb.
Wenn es dem Phelsuma mad. Grandis gut geht, strahlt er in seinem schönen Grün. Doch bei Stress, Krankheit und unwohlsein, wird er dunkler. Ist es nur von kurzer Dauer ist es nicht beunruhigend, da es zum Beispiel kurz vor der Häutung vorkommen kann, sollte es aber über einen längeren Zeitraum anhalten, stimmt etwas nicht.
Die Haut des Phelsuma mad. Grandis ist sehr empfindlich, man sollte ihn auch nicht unbedingt anfassen, da sich die Haut lösen kann. Seine Haut fühlt sich weich und glatt an. Wobei die Schuppen gut zu erkennen sind.
Der Phelsuma mad. Grandis neigt leicht zur Überfettung, deshalb sollte man auf seine Ernährung achten. Die Überfettung betrifft überwiegend den Schwanz, der beim Über-Kopf-Hängen über den Rücken fällt. Ein normal ernährter Phelsuma mad. Grandis hat einen schlanken Schwanz. Seine Schwanzspitze ist wie ein Greifschwanz, sie ist stärker beschuppt und der Phelsuma mad. Grandis kann sich damit "festhalten".
Bei Gefahr kann der Phelsuma mad. Grandis seinen Schwanz abwerfen, also nie versuchen ihn am Schwanz fest zu halten. Er kann ihn an "Sollbruchstellen" abwerfen, die man gut an den feinen Ringen erkennen kann. Das positive ist, er wächst wieder nach, was aber lange dauern kann und von Phelsuma zu Phelsuma unterschiedlich ist. Das Regenerat ist aber oft kürzer und man kann die Bruchstelle gut erkennen. Auch braucht es Zeit bis er wieder seine schöne grüne Farbe hat. Aber ein zweites Mal hat man nicht so ein Glück, dann wirft er den ganzen Schwanz ab.
Die Hinterbeine des Phelsuma mad. Grandis sind muskulös, die ihm weite Sprünge ermöglichen (bis zu einem halben Meter). Die Vorderbeine sind eher dünn.
An den Füßen hat der Phelsuma mad. Grandis fünf Zehen, die an der Unterseite Haftlamellen haben, womit er ohne Probleme an glatten Flächen (Glas oder Bambus) laufen- oder kopfüber hängen kann.
In der Kopfüber Haltung schläft der Phelsuma mad. Grandis sehr gern.

Paarung und Fortpflanzung: Phelsuma mad. Grandis gibt auch Laute von sich, was man als leises gurren hören kann. Sie gurren in unterschiedlichen Situationen, manchmal nur, als würden sie sich kurz unterhalten.
Während der Paarungszeit hört man den Phelsuma mad. Grandis öfters "rufen".
Das Männchen macht auf sich aufmerksam indem es dem Weibchen seinen Rücken zu dreht und mit dem Schwanz hin und her schlängelt. Oft muss er nicht lange warten. Ist das Weibchen bereit, presst es seinen Körper fest auf den Untergrund und "winkt" mit der Vorderpfote (Beschwichtigung).
Das Männchen steigt über das Weibchen, mit einem Nackenbiss hält er sie fest und schiebt ihren Schwanz beiseite um den Akt zu vollziehen.

Grandis Paarung

Das Männchen hat in der Regel nie genug und stellt dem Weibchen öfters nach. Wobei es dann vorkommen kann, dass das Weibchen die Flucht ergreift.
Die Weibchen legen nach etwa 4 Wochen pro Gelege 2 Eier (Doppelgelege). Das Ablegen von einem einzelnen Ei ist eher selten. In einer Fortpfanzungsperiode kann das Weibchen bis zu 14 Eier legen. Die Eier sind nach dem Ablegen weichschalig. Das Weibchen presst die Eier solange mit den Hinterbeinen aneinander, bis sie ausgehärtet sind.

Grandis Ei

Sollen die Eier bebrütet werden, muss man sie aus dem Terrarium heraus nehmen, um sie zu inkubieren. Denn ob Weibchen oder Männchen, sie machen, wenn der Hunger groß ist, keinen Halt vor den geschlüpften Jungtieren.

Haltung im Terrarium: Phelsumen benötigen ein 60cm langes, 60cm breites und 100cm hohes Feuchtraumterrarium. Allerdings gilt auch für die Phelsumen, wie für alle Reptilien, je größer das Terrarium desto besser.
Halten sollte man möglichst aber nur ein Männchen und ein Weibchen zusammen, da unter den Weibchen schnell Rivalität entstehen kann.
Für Phelsumen sind sowohl Glasterrarien als auch Terrarien aus Holz geeignet.
Der Bodengrund besteht aus einem viertel Blähton, der das Wasser speichert und als erstes in das Terrarium gehört, damit die Tiere ihn nicht erreichen können. Als zweite Schicht, drei viertel Terrarienerde für Regenwald Terrarien.
Als Bepflanzung eignen sich alle Pflanzen die es feucht und warm mögen und vor allem nicht giftig sind. Geeignet sind zum Beispiel Efeututen, Orchideen, das Einblatt und Bromelien. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich auch Pflanzen mit großen Blättern gut eignen, wie ein Bananenbaum, auf dem mein Phelsuma gerne liegt.
Bambus sollte im Terrarium nicht fehlen. Auch wenn er in seiner Heimat nicht vorkommt, hat er sich in der Terrarienhaltung sehr bewährt. Er dient den Phelsumen als Versteckmöglichkeit, Eiablageplatz und zum klettern. Ich habe in meinem Terrarium eine Sandsteinlpatte unter der Wärmelampe, wo sich meine Phelsumen gerne sonnen. Auch eignet sich dafür eine Schieferplatte. Sie sollte aber nicht auf dem Boden liegen, sondern man kann sie zum Beispiel gut auf einem Bambus befestigen.

Im Sommer ist für das Wohlbefinden der Tiere eine Freilufthaltung sehr vorteilhaft.

Grandis Terrarium1Grandis Terrarium2

Beleuchtung: Über dem Sonnenplatz, je nach Größe des Terraiums 1-2 Spotstrahler. Natürlich sollte UV-Licht nicht fehlen. Da es für die Tiere lebenswichtig ist um zum Beispiel Krankheiten wie Rachitis (Knochenabbau) zu verhindern. Entweder man entscheidet sich für UV-Röhren, eine UltraVitaluxn oder eine PowerSun.
Ich habe bei meinem eine UV-Röhre und über dem Sonnenplatz eine 80W Spotstrahler.
Die Beleuchtungsdauer beträgt im Sommer 12 Stunden und im Winter 11 Stunden.
Um ein Sonnenauf- und Untergang zu simulieren schalte ich meine Lampen versetzt an und aus.
Temperatur und Feuchtigkeit: Die Temperatur im Terrarium sollte im Sommer (Tag) auf dem Sonnenplatz 35°C in der Umgebung 27-30°C. Nachts um die 20°C.
Der Phelsuma ist in seinem natürlichen Lebensraum, feucht warmes Klima gewöhnt. Durch tägliches mehrmaliges Sprühen, ermöglicht man das feucht warme Klima im Terrarium. Für große Terrarien eignet sich auch ein Brunnen, ein kleiner Wasserfall, ein Nebler oder eine Beregnungsanlage. Ich habe nämlich bei meinen immer wieder beobachten können, wie sie mit vorliebe das fließende Wasser trinken, wenn ich den Terrarienboden gieße. Egal wo sie gerade sind, kommt die kleine blaue Gießkanne, sind sie auch schon da und trinken aus dem Strahl.

Klimadiagramm:Klimadaten von der Stadt Sambava im Nord- Osten Madagaskars.

Monat Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sept Okt Nov Dez
Temperatur
27
27
27
26
25
23
22
22
22
23
25
26
Höchsttemp. (Tag)
31
31
31
30
29
27
27
26
27
28
29
30
Tiefsttemp. (Nacht)
23
24
23
23
21
19
19
19
19
20
21
23
Niederschlag (mm)
328
215
216
191
163
108
106
114
109
86
57
218

Nahrung: In der Natur ist der Phelsuma eher schlank, weil er nicht so viel Futter findet wie wir ihm anbieten können. Da er schnell an Überfettung leidet, muss man seinen Phelsuma gut kennen um heraus zu finden wie viel er benötigt.
Ich gebe meinen Phelsumen jeden zweiten Tag 2-3 Futtertiere. Die Futtertiere bestäube ich mit einem Vitaminpräparat und geriebenem Sepia. Die beliebtesten Futtertiere von mir und auch die meiner Geckos sind die Grillen, es gibt sie in verschieden Arten (z.B. Kurzflügelgrillen, Mittelmeergrillen, Steppengrillen). Auch von Fliegen und Motten sind sie nicht abgeneigt und jagen sie mit Begeisterung durchs ganze Terrarium. Ab und zu oder als kleiner Leckerbissen bekommen sie Mehlwürmer.
Von Zeit zu Zeit bekommen sie Früchtebrei, den ich entweder fertig kaufe oder ihn selber aus zerdrücktem Obst mache.
Meine Phelsumen lieben Äpfel, Bananen und Mangos. Was man ihnen auch mal anbieten darf ist zum Beispiel Honig, aber höchstens einmal im Monat. Meine Phelsumen lecken den Honig mit vorliebe von meinem Finger.
Die Palette der Futtertiere ist noch viel größer, alles was kreucht und fleucht frisst der Phelsuma mit vorliebe. Aber jeder sollte selber herausfinden was sein Phelsuma mag oder man ihm anbietet.
Flüssigkeit nimmt der Phelsuma durch auflecken der Wassertropfen von den Pflanzen zu sich.